Räikkönen: "Wusste nicht, ob Flügel gewechselt wurde" 14. April 2013 - 14:03 Uhr Der Lotus-Pilot zeigt sich verwundert, dass sein stark havarierter Bolide noch immer für ein Spitzenergebnis gut gewesen ist - "Wir wollten gewinnen"
(Motorsport-Total.com) - Nach einem kleinen Durchhänger in Malaysia scheint Kimi Räikkönen beim China-Grand-Prix mit seinem zweiten Platz zurück zur guten Form des Saisonauftaktes in Australien gefunden zu haben. Der Finne trotze in Schanghai einer Menge Widrigkeiten, schließlich bereitete ihm nicht nur der Start Probleme, den Lotus E21 musste er auch deutlich havariert ins Ziel schleppen. In der FIA-PK erklärt der Ex-Weltmeister, warum er den Frontflügel eigentlich hatte wechseln wollen, es aber glücklicherweise nicht tat.
Frage: "Kimi, das ist deine 20. Zielankunft in der Formel 1 in Serie. Du bist ganz sicher der 'Mr. Konstanz'. Für den zweiten Platz musstest du heute hart arbeiten. Dein Frontflügel war beschädigt nach einem Kontakt mit einem anderen Auto. Wie war das und hat es deine Balance beeinflusst?" Kimi Räikkönen: "Es war in Ordnung. Wir wollten gewinnen, nach einem schlechten Start fühlte sich das Auto gut an. Ich wollte Perez überholen, war ganz nah dran, aber er hat mich auf die Randsteine gedrückt."
"Ich wollte ihm noch ausweichen, habe ihn aber am Heck getroffen und mir die Nase ramponiert. Das hat nicht geholfen, aber glücklicherweise hat das nicht so einen großen Ausschlag gegeben. Ich hatte eine Menge Untersteuern, aber wir konnten noch immer um den zweiten Rang kämpfen. Ohne den Schaden wäre ich sicher ein bisschen schneller gewesen. Aber wie auch immer: Das sind gute Punkte und ich werde versuchen, beim nächsten Mal ein bisschen mehr herauszuholen."
Unbenannt.PNG - Bild entfernt (keine Rechte) Kimi Räikkönen wird auf dem Weg nach Bahrain einiges zu grübeln haben
Beschädigter Flügel "nicht hilfreich"
Frage: "Beim Start gab es offensichtlich ein Problem, was war los? Wie viel Druck hast du am Ende gespürt?" Räikkönen: "Ich denke, wir hatten einfach die falsche Abstimmung. Die Startübungen im Training waren sehr gut, aber das tatsächliche Losfahren war dann wirklich schlecht und wir haben ein paar Positionen verloren. Das Problem sollte aber sehr leicht zu lösen sein. Anschließend war das Auto in Ordnung, aber ich hatte einen kleinen Unfall, einige Probleme mit Perez und eine beschädigte Nase sowie einen defekten Frontflügel."
"Ich war überrascht, dass der Wagen nicht noch mehr Schaden genommen hatte, weil ich ihn wirklich ziemlich hart erwischt hatte. Ich war auch überrascht, dass es danach keine Probleme gab. Ein bisschen zu viel Übersteuern und zerstörte Vorderreifen gab es deshalb, aber wir konnten noch immer um den zweiten Platz kämpfen und letztendlich ein ziemlich gutes Resultat herausfahren. Natürlich haben wir versucht, zu gewinnen, aber heute war das mit all den Problemen nicht möglich."
Frage: "Inwiefern sind deine Rundenzeiten gestiegen wegen der Nase und des Frontflügels? Hatte es Einfluss auf deine Strategie? Hättest du sonst zwei Stopps probiert?" Räikkönen: "Man kann unmöglich sagen, inwiefern der Schaden am Frontflügel das ganze Rennen beeinflusst hat. Aber ganz klar, das Auto ist nicht so designt und es ist nicht hilfreich. Aber ich kann nicht sagen, ob es eine Zehntelsekunde oder eine halbe Sekunde pro Runde war. Ich war überrascht, wie gut das Auto war, sogar mit einer ziemlich großen Beschädigung. Es war unglücklich, aber wir hatten auch Glück, dass wir nicht mehr verloren haben. Hoffentlich läuft das nächste Rennen normal und wir kämpfen um den Sieg."
Keine Möglichkeit, Perez auszuweichen
Frage: "Hast du entschieden, den Frontflügel nicht zu wechseln?" Räikkönen: "Eigentlich wollte ich ihn wechseln und war mir nicht sicher, ob sie es gemacht hatten. Ich denke, sie haben den Flügel beim ersten Boxenstopp angesehen, aber wahrscheinlich geglaubt, es würde zu lange dauern. Ich weiß es nicht. Ich habe mit ihnen nicht gesprochen. Außerdem war der Grund, warum die Jungs wahrscheinlich nicht gewechselt haben, dass das Auto vernünftig lief und ich weiter überholen konnte."
Frage: "Kannst du den Vorfall mit Perez aus deiner Sicht beschreiben?" Räikkönen: "Ich bin besser aus Kurve drei herausgekommen und war auf der Außenseite in diesem kleinen Knick auf dem Weg hin zu Kurve vier. Ich dachte, er ließe mir genügend Platz, aber er hat mich von der Strecke gedrückt. Ich habe versucht, ihm auszuweichen, aber da war erst Gras und dann der Randstein, der mich gerettet hat. Ich hatte Grip, konnte aber nicht verzögern und habe ihn am Heck getroffen. Ich weiß nicht, ob er mich nicht gesehen hat oder was passiert ist, aber es gab keine Möglichkeit mehr, ihm auszuweichen. Als ich kurz hinter ihm war, ging mir die Straße aus."
Frage: "Ist in Anbetracht der Reifensituation der heißeste WM-Kandidat jetzt Fernando Alonso und nicht mehr Sebastian Vettel?" Räikkönen: "Er hat es nicht hinbekommen, steht aber vor der gleichen Herausforderung. Bei einem Rennen ist ein Team etwas stärker, beim nächsten Rennen ist es dann wieder eine ganz andere Geschichte. Ich denke, alle vier Teams sind eng beisammen. Wer aus seinen Samstagen und Sonntagen das Beste herausholt, wird gewinnen. Das wird interessant."
otus: Räikkönen mit verwundetem Auto Zweiter von Fabian Hust 14. April 2013 - 14:56 Uhr Kimi Räikkönen ist sich sicher, dass er mit einem unbeschädigten Auto beim Großen Preis von China gegen Fernando Alonso um den Sieg hätte fahren können
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen sah beim Großen Preis von China mit 10,168 Sekunden Rückstand hinter Fernando Alonso die Zielflagge als Zweiter. Der Finne ist sich sicher, dass er um den Sieg hätte fahren können, wäre er nicht mit Sergio Perez kollidiert, was seine Frontpartie beschädigte und ihn damit einbremste. Teamkollege Romain Grosjean kam als Neunter ins Ziel.
"Der zweite Rang war nicht gerade das, was wir wollten", so Räikkönen. "Aber unter diesen Umständen was es das Beste, das wir heute erreichen konnten. Ich bin nicht hundertprozentig glücklich, weil wir nicht gewonnen haben, aber so ist es nun einmal, und der zweite Rang ist nach einem schlechten Start und dem Zwischenfall mit Sergio Perez ein gutes Ergebnis."
Unbenannt.PNG - Bild entfernt (keine Rechte) Kimi Räikkönen und sein Lotus-Team feierten auch den zweiten Rang
"Es war dort draußen ziemlich schwierig, denn das Auto ist natürlich nicht so designt, ansonsten würden wir es natürlich so die ganze Zeit verwenden", so der Finne auf die Beschädigung seiner Nase nach der Kollision mit Perez angesprochen. "Ich war jedoch überrascht, wie gut es noch war. Natürlich gab es ein paar Probleme mit dem Fahrverhalten, was nicht ideal war, aber wir mussten einfach versuchen, damit zu leben, und wir verfügten erstaunlicherweise noch über eine gute Geschwindigkeit." "Langes, hartes Rennen" für Grosjean
"Das war ein langes, hartes Rennen", so Grosjean. "Einmal mehr waren wir nicht in der Lage, das Auto so gut zum Funktionieren zu bekommen, wie wir das wollten. Ich bin mit dem neunten Rang definitiv nicht zufrieden. Wir starteten von Position 16, und wir dachten, dass wir eine gute Chance haben, innerhalb den Top 5 ins Ziel zu kommen. Aber unglücklicherweise ist uns das nicht gelungen."
"Ich gab mein Bestes, aber ich konnte nicht die gewünschte Leistung erzielen. Und die Tatsache, dass ich im Verkehr steckte, beeinträchtigte dies natürlich zusätzlich. Es war gut, für das Team ein paar Punkte zu holen, aber in Bahrain möchte ich mit Sicherheit mehr."
"Das ist heute für das Team ein gutes Ergebnis", so Teamchef Eric Boullier. "Kimi hat einmal mehr gezeigt, warum er einer der allerbesten Fahrer der Welt ist, indem er auf einer der schnellsten Strecken fuhr, obwohl sein Auto auf der Strecke beschädigt worden war. Als Team waren wir in der Lage, ihm eine gute Strategie zu geben, die es ihm erlaubte, Lewis Hamilton Mercedes in einem engen Kampf zu schlagen."
Lotus hofft auf den "Wendepunkt" bei Grosjean
"Roman hatte einen schwierigeren Tag, aber er hat in einem weiteren Rennen Punkte erzielt, was positiv ist. Wir haben das Gefühl, dass er nun den Wendepunkt erreicht hat, am dem die Dinge beginnen rund zu laufen. Ohne den schwachen Start und ohne den Zwischenfall für Kimi hätten wir heute definitiv um den Sieg gekämpft."
"Das war ein ereignisreiches Rennen und eines, das auch Spaß gemacht hat", so Chefingenieur Alan Permane. "Wir hatten einen interessanten Start, bei dem Kimi zurück fiel, aber als er erst einmal auf den härteren Reifen war, liefen die Dinge ziemlich reibungslos."
"Es gab keine Möglichkeit, dass wir Lewis auf der Strecke überholen, selbst wenn wir eine sehr ähnliche Geschwindigkeit gehabt hätten und vielleicht sogar schneller gewesen wären als er. Dies bedeutete, dass wir es während den Boxenstopps schaffen müssen, was perfekt funktionierte."
Räikkönen verlor 0,25 Sekunden pro Runde
"Kimi verlor durch die Beschädigung seines Frontflügels ziemlich viel Abtrieb, ansonsten wäre er in der Lage gewesen, Fernando Alonso um die Führung herauszufordern. Wegen der Beschädigung an seinem Auto verloren wir 0,25 Sekunden pro Runde."
"Roman hatte einen schwierigeren Tag. Er hatte etwas mit den Reifen zu kämpfen, aber alles in allem hatten wir als Team beide Autos in den Punkten, was großartig ist."
"Das ist heute für Kimi ein sehr positives Ergebnis", so Ricardo Penteado von Renault. "Für beide Meisterschaften verleiht uns dies wertvolle Punkte. "Die Abnutzung der Reifen hat sich einmal mehr als die Story des Wochenendes erwiesen, und als ein Gebiet, an dem wir besonders hart gearbeitet haben, um die Leistung reibungslos mit wenig durchdrehende Rädern auf die Straße zu bringen, sodass die Lebensdauer der Reifen so lange wie möglich ausgedehnt wird. Die Rennen sind in diesem Jahr enger als jemals zuvor, also werden wir in Bahrain weiter Druck machen, um jedes Gebiet maximal zu optimieren, sodass wir vorne im Feld bleiben."