Ferrari-Ass Kimi Räikkönen: Von Platz 4 enttäuscht Von Vanessa Georgoulas - 13.05.2017 18:07 Im dritten freien Training von Barcelona drehte Ferrari-Star Kimi Räikkönen noch die schnellste Runde. Im Qualifying musste er sich mit dem vierten Platz begnügen. Der Iceman gestand: «Das ist enttäuschend.»
Der Qualifying-Samstag von Barcelona hatte für Kimi Räikkönen so vielversprechend begonnen. Die letzte freie Trainingsstunde schloss der Ferrari-Star auf der ersten Position der Zeitenliste ab. Mit 1:20,214 min war er ganze zweieinhalb Zehntel schneller als sein Teamkollege Sebastian Vettel. Doch im Qualifying war er es, der fast zweieinhalb Zehntel langsamer als sein Nebenmann blieb. Das reichte nur für den vierten Platz.
Aus seiner Enttäuschung machte der Finne kein Geheimnis. «Ich hatte aus irgendwelchen Gründen Probleme, eine gute Runde hinzubekommen. Ich dachte, dass ich ein gutes Tempo hatte, aber ich schaffte es einfach nicht, diesen für eine gute Runde zu nutzen. Es ist enttäuschend. Okay, es ist der vierte Platz, aber so nah dran zu sein tut schon etwas weh. Aber das ist nichts Neues, wir werden morgen einen neuen Anlauf nehmen. Das Auto war gut, aber die Bedingungen waren schwierig. Doch das ist für alle gleich. Das Auto lief gut, und damit bin ich zufrieden. Dennoch ist es enttäuschend, durch kleine Fehler keine gute Runde hinzubekommen.»
Bei seinem ersten Versuch im letzten Qualifying-Segment erlebte Kimi eine Schrecksekunde in der zwölften Kurve. Auf seiner zweiten schnellen Runde patzte der Finne früher: «Ich musste schon in der ersten Kurve weit ausholen. Aber ich habe es geschafft, das Auto wieder zu fangen und ich denke, dass ich immer noch schnell unterwegs war. Dann habe ich auch in den Kurven 4 und 5 viel Zeit liegen lassen. Ich versuchte noch, diese Zeit aufzuholen, aber es lief wie beim ersten Versuch. Ohne diese Fehler hätte ich ziemlich sicher um den ersten Platz kämpfen können.»
Vor allem im letzten Sektor hatte der Ferrari-Star Mühe. Hinterher wunderte er sich: «Ich hatte das ganze Wochenende kein Problem im letzten Sektor – ausser im Qualifying. Aber heute Morgen und auch gestern war ich da relativ stark. Okay, gestern lief es im vergleich zu Mercedes nicht ganz so gut. Wie gesagt, es sind einfach nicht die einfachsten Bedingungen, mit dem Wind und allem. Man macht kleine Fehler und verliert in den betroffenen vier Kurven viel Zeit.»
Auf die Frage, mit welchem Erfolgsrezept sich diese kleinen Fehler ausmerzen liessen, erklärte er lakonisch: «Besser fahren! Ich darf solche Fehler einfach nicht machen. Es ist kein grosses Geheimnis. Es liegt also ganz an mir, das besser zu machen.»
Zitat von Susi im Beitrag #31In allen freien Trainings und Qualifyingabschnitten besser als Vettel, aber im entscheidenden Moment kriegt er es wieder mal nicht hin. Das ist echt zum verrückt werden.
Kimi Räikkönen: «Kleine Dinge, grosser Unterschied» Von Otto Zuber - 11.05.2017 19:07 Ferrari-Star Kimi Räikkönen zieht nach den ersten vier WM-Läufen eine Zwischenbilanz und erklärt, warum er im Sotschi-Qualifying eine starke Leistung zeigen konnte. Und er lobt auch seinen Landsmann Valtteri Bottas.
Kimi Räikkönen, wie bewertest du die ersten vier Rennen der Saison und was erwartest du in den nächsten WM-Läufen?
Natürlich will man immer mehr, aber das ist, was wir derzeit haben. Und offensichtlich ist das weit von einem Desaster entfernt. Selbstverständlich will ich ein Auto, mit dem ich vorne mitkämpfen und in dem ich mich gut fühlen kann. Wir hatten ein paar Schwierigkeiten, das waren Kleinigkeiten, die uns aber davon abgehalten haben, das Tempo zu finden, das wir uns erhofft hatten. Es sieht aber wieder besser aus und ich hoffe, dass wir diesen Trend weiterführen und wieder an der Spitze mitspielen können.
Das ist immer das Ziel. Natürlich ist die Saison noch lange und es gibt viel zu tun, aber das ist genau der Krud, warum wir hier sind. Als Team haben wir einen guten Job gemacht, aber wir wollen noch besser werden. Das geht jedem hier so. Wir versuchen einfach, ein gutes Wochenende hier hinzubekommen und schauen dann, wo wir stehen.
In Russland konntest du im Qualifying endlich die richtige Leistung zeigen. Was unterschied dieses Abschlusstraining von den vorangegangenen drei Qualifyings?
Ich war einfach mit der Fahrzeug-Abstimmung glücklicher. Es geht nicht um grosse Sachen, wir haben nicht alles geändert und waren dann plötzlich vorne. Es sind kleine Dinge, doch am Ende machen sie einen grossen Unterschied auf einer Runde aus. In Australien waren wir nicht so glücklich und in China hatten wir schlechtes Wetter, das die Streckenzeit verkürzte. All das hat uns geschadet. Immerhin konnte ich doch noch einige WM-Zähler holen und wir sind auch nicht im Nirgendwo gelandet. Ich habe seit dem ersten Rennen auch viel über das Auto gelernt.
Hilft es dir, dass du von den Wintertests weisst, wie schnell du auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sein kannst?
Nicht wirklich, denn für gewöhnlich fühlt sich die Strecke im Winter anders als im Frühling an. Heute ist es aber nicht so heiss, vielleicht fühlt sich die Piste bei diesen Temperaturen ähnlich an. Vieles hängt vom Wetter ab. Offensichtlich kennen wir alle die Strecke hier sehr gut, aber die Autos haben sich seit dem ersten Test stark verändert.
Du hast den neuen Ferrari-Vergnügungspark und auch die neue Ferrari-Achterbahn ausprobiert. Wie hat sich diese angefühlt und lässt sich das mit dem Gefühl in einem F1-Renner vergleichen?
Das sind schon zwei verschiedene Dinge! Ein Formel-1-Auto kann man selbst steuern, es ist so schnell, wie du selbst bist. Bei der Achterbahn geht es hingegen darum reinzusetzen und das Ganze zu geniessen. Es ist schnell und macht natürlich immer Spass – vor allem beim ersten Mal. Du weisst nicht, wo du hinfährst. Ich bin überzeugt, dass die Besucher dort viel Freude haben werden. Ich war überrascht, wie schön der Platz ist. Ich hörte schon vor einiger Zeit, dass dieser Vergnügungspark gebaut wird, und der Besuch war ziemlich nett.
Dein Teamkollege Sebastian Vettel, Mercedes-Star Lewis Hamilton und Silberpfeil-Neuling Valtteri Bottas haben alle schon ein Rennen in diesem Jahr gewonnen. Fehlt nur noch dein Name...
Wir versuchen natürlich immer, das Rennen zu gewinne. Mein letzter Sieg liegt nun schon eine ganze Weile zurück, aber so läuft es manchmal eben. Solange es gut läuft an diesem Wochenende, werden wir auch alles geben, aber da spielen viele Faktoren eine Rolle.
Ist Bottas nach seinem ersten GP-Sieg nun definitiv in die Gruppe der finnischen Formel-1-Stars aufgestiegen?
Er ist ja schon einige Zeit in der Formel 1 und man gewinnt natürlich keine Rennen, wenn man nicht gut ist. Er hat ein starkes Team im Rücken, und das ist gut für ihn. Ich bin mir sicher, dass er eine lange GP-Karriere haben wird. Keiner weiss, was am Ende dabei rauskommen wird, aber er wird sehr stark sein – so wie die meisten von uns.
Wie wohl fühlst du dich im Auto und was fehlt dir noch, damit es sich perfekt anfühlt?
Wir vermissen die besseren Ergebnisse, das ist alles, was uns fehlt! Beim vergangenen Rennen war ich sehr glücklich, auch wenn sich natürlich immer etwas verbessern lässt – auch wenn man den Sieg holt, gibt es immer etwas, was noch besser hätte laufen oder gemacht werden können. Nur selten kann man sagen, dass man gar nichts anders machen würde.
Wie viel sagt der Spanien-GP über das Entwicklungsrennen von Ferrari und Mercedes aus?
Ich habe keine Ahnung, was die anderen gemacht haben. Bis jetzt habe ich kein einziges Auto gesehen. Wir werden es morgen im Training sehen. Seit Jahren wird zum Europa-Auftakt sehr viel darüber geredet, aber das Rennen ist erst am Sonntag. Wir schauen auf unseren eigenen Plan und das ist auch das Einzige, was wir tun können. Wir müssen einfach das Beste aus dem Paket holen und ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Gesamtpaket haben, um das ganze Jahr mitkämpfen zu können.
Formel 1 - Kimi Räikkönen: So klappt der erste Saisonsieg Iceman: 'Können da mitmischen' Kimi Räikkönen wartet als einziger Fahrer der zwei Top-Teams Ferrari und Mercedes noch auf einen Sieg 2017. Wie der Iceman in Spanien ernst machen will. Donnerstag, 11.05.2017 von Jonas Fehling
Motorsport-Magazin.com - Mehr als vier Jahre lang wurde sie in der Formel 1 nicht mehr gehört, in Russland ertönte sie dann plötzlich wieder: Die finnische Nationalhymne bei der Siegerehrung. Anders als beim vorherigen Mal - in Australien 2013 - jedoch nicht zu Ehren Kimi Räikkönens. Diesmal hatte Valtteri Bottas die Kohlen für die Nordmänner aus dem Feuer geholt.
"Es ist eine verdammt lange Zeit her, aber so ist es manchmal", kommentiert Räikkönen mit Blick auf seine eigene Durststrecke. In der Saison 2017 ist Räikkönen durch den Bottas-Sieg in Sochi nun zudem der letzte Pilot der beiden Top-Teams Ferrari und Mercedes, dem noch der erste Saisonsieg fehlt. Wie lange noch? "Ich versuche immer, Rennen zu gewinnen", sagt der Iceman.
Räikkönen erklärt: So kann der Sieg-Knoten platzen
Wann genau er denn zuschlagen werde? Das vermag Räikkönen natürlich nicht zu sagen. Allerdings sei er zuversichtlich, dass es bald gelingen könne, sollte Ferrari sich weiterhin konsequent in der absoluten Spitzengruppe festbeißen. Damit es schließlich auch wirklich klappt, etwa schon am Rennsonntag in Spanien, müssten jedoch wirklich alle Dinge endlich einmal zusammen kommen. "Wenn sich alles gut anfühlt und sauber läuft sollten wir da mitmischen. Wir versuchen es. Jedes Wochenende!" verspricht Räikkönen.
Genau diese Dinge laufen beim Ferrari-Finnen zuletzt Stück für Stück auch immer besser zusammen. Die Setup-Probleme von Australien und China sind ausgeräumt. Seit Bahrain, nochmehr seit Russland, läuft es besser. "Ich war zufriedener mit dem Setup. Aber es sind keine massiven Dinge. Es ist nicht, dass wir alles geändert hätten und dann plötzlich da waren. Es sind mehr viele kleine Dinge, die am Ende einen gewaltigen Unterschied machen wenn du auf eine schnelle Runde alles herausquetschen musst", erklärt Räikkönen.
Nach Sochi-Podium: Sieg logischer nächster Schritt?
Der Trend zeigt demnach also klar nach oben - das erste Saisonpodium in Russland gibt dem Finnen final recht. Logischer nächster Schritt also der Sieg?
"Natürlich willst du immer mehr", sagt Räikkönen. Doch seien die Ergebnisse der ersten vier Rennen trotz aller Mängel noch immer weit entfernt davon, ein Desaster zu sein. "Wir haben ja immernoch einige Punkte eingefahren und waren in keiner wirklich schlechten Position. Trotzdem hat es zu lange gedauert. Aber ich möchte an der Spitze sein, dort kämpfen und mich im Auto wohlfühlen. Wir hatten ein bisschen zu kämpfen. Nicht viel, aber genug, damit es sich nicht so gut angefühlt hat, wie ich es gerne gehabt hätte", erinnert Räikkönen. Jetzt sei es besser. "Und hoffentlich läuft es jetzt weiter so, sodass wir vor ihnen (Mercedes; d. Redaktion) sein können", ergänzt der zweimalige Sieger des Spanien GP.
Wie viel besser genau? Ist Kimi schon 100 Prozent zufrieden mit seinem Ferrari SF70 oder fehlt ihm noch etwas? Motorsport-Magazin.com hakte in Barcelona direkt nach beim Iceman. "Bwoah ...", leitet Räikkönen mit seinem standesgemäßen Seufzer ein, was für den Finnen fast schon philosophisch werden soll. "Mir fehlen bessere Ergebnisse!", scherzt er. "Nein - die beiden vergangenen Rennwochenenden war ich wirklich sehr zufrieden. Aber es gibt immer Dinge zu verbessern - Dinge, die besser, schneller hätten laufen können. Selbst wenn du Rennen gewinnst gibt es noch etwas, das hätte besser laufen können. Ich denke nicht, dass etwas perfekt laufen kann. Fortschritt ist nicht endlich", schildert Räikkönen.
Update-Schlacht vs. Mercedes: Räikkönen glaubt an Ferrari
Ganz besonders gilt das in Barcelona. Stichwort Entwicklungsrennen. In Spanien fahren die Rennstall traditionell gewaltige Upgrades für ihre Boliden auf, Nachrüsten hier, Feintunen dort. In der vergangenen Saison noch eine klare Schwäche Ferraris, in diesem Jahr jedoch umso wichtiger - wegen des neuen Reglements bieten die Boliden noch jede Menge Potential. Wird Ferrari mit Mercedes' Tempo also nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch am Zeichenbrett mithalten können?
Kimi Räikkönen wagt kein Urteil. "Ich weiß nicht, was Mercedes gemacht hat. Ich habe die Autos noch nicht gesehen: Wir werden am Sonntag sehen, was das Ergebnis ist", sagt er. Allerdings gibt sich der Iceman überzeugt, dass Ferrari in jedem Fall ein gut bestücktes Arsenal aufbieten kann: "Wir machen unseren Kram, unseren Plan. Wir haben einen guten Plan, dem wir folgen. Das ist alles was wir tun können. Das Beste aus dem Paket holen und ich denke, dass wir ein Paket haben, mit dem wir kämpfen können!"